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Drehtagebuch "Wasser des Zerfalls"
- Ein persönlicher Bericht von Christian Schwaderer -
Vorbemerkung (hinzugefügt am 10.11.2007)
Vieles, was hier geschrieben steht, hätte nie
geschrieben werden sollen. Vieles, was hier zu lesen ist, hätten unsere
Feinde niemals lesen dürfen. Peinlichkeiten, Lächerlichkeiten,
Geheimnisse. All dies darf nicht übergehen, wer die Wahrheit schreiben
will. Und am Ende darf nichts bleiben, als die Wahrheit. Wenn unsere
Filme zerfallen, unsere Namen vergessen, wird nur die Wahrheit bleiben.
Und die Wahrheit bleibt.
Samstag, 25. März 2007
An einem schönen Frühlingsmorgen beginnt ein Team
tapferer, motivierter und gut vorbereiteter Filmrecken ihr großes
Werk... Leider gehört dieser Satz weitaus mehr in die Märchensammlung
der Brüder Grimm, denn in das Drehtagebuch von „Wasser des Zerfalls“.
Es kam nämlich alles anders. Der Dreh begann durchwachsen. Für zwei
ursprünglich angesetzte Szenen fehlten die Drehorte, eine wichtige
Requisite würde erst in letzter Sekunde drehfertig sein. Es liegt
Schnee. Der Film soll im Frühling spielen und es waren Außenszenen
geplant. Das passt nicht und verursacht zudem ein Continuity-Problem:
Entweder nie Schnee oder immer Schnee (was wohl nicht machbar ist).
Eine halbe Stunde vor Drehbeginn erreicht mich eine Nachricht von Corny
(des Hauptdarstellers), der aufgrund eines technischen Defekts am
Automobil erst wesentlich später eintreffen kann. Wir vereinbaren, den
Drehbeginn auf den Nachmittag zu verschieben, um so bessere
Wetterverhältnisse zu haben.
In gewohnter Bastlermanier richte ich den Drehort her, dabei stürzt
fast der Beamer ab und eine Zimmerpflanze muss einige Blätter lassen.
Kollateralschaden.
Als Corny schließlich wegen Verfahrens verspätet eintrifft, ist die
Szene schnell im Kasten. Bis zum Spätnachmittag ist der Schnee fast
weg, sodass wir einige Außenszenen drehen können. Die Außenaufnahmen
finden ihr jähes Ende durch eine Durchfallattacke, die mich befällt.
Aber auch das ließ sich unter Kontrolle bringen.
Zum Abschluss des letzten Drehtages steht noch eine Innenaufnahme an.
Zum ersten Mal beleuchten wir mit unseren neuen Billigmitteln:
Bauscheinwerfer. Das dauert natürlich beim ersten Mal seine Zeit. Das
Team findet eine Einstellung, die ich unbedingt drehen will, extrem
lächerlich. Wir drehen sie trotzdem. Aber die Szene ist simpel und
größere Katastrophen nicht zu erwarten.
Sonntag, 26. März 2007
Der Schnee ist fast weg, sodass noch einige
zusätzliche Außenaufnahmen gedreht werden können. Wir beginnen früh. Es
ist kalt. Doch einige Minuten Gehzeit in ein Waldstück lohnen sich. Es
werden einige auch eher experimentelle Aufnahmen getätigt, wir lassen
uns von einigen Spaziergängen und Hunden, die unsere im Wald abgelegte
Ausrüstung beäugen nicht irritieren. Bei der letzten Vormittagsaufnahme
vermisse ich einen Kamerakran. Aber man kann nicht alles haben.
Nach dem Mittagessen steht die erste Szene mit „Special effects“ an:
Ein Kind soll überfahren werden. Als Drehort wählte ich die wohl
abgelegenste Straße in Döffingen. Trotzdem haben wir es immer wieder
mit durchfahrenden Autos und Passanten zu tun. Außerdem neugierige,
nicht überfahrene Kinder. Unsere Kinderdarstellerin macht ihre Sache
professionell (man hat mich ja gewarnt, ein großer Filmemacher – ich
weiß nicht mehr, welcher – sprach: „Drehe nie mit Tieren oder
Kindern“), nur der Fahrer macht sich etwas Sorgen, ob es nicht Probleme
bereitet, mit 50 durch ein Wohngebiet zu fahren. Aber – es sieht
einfach besser aus. Mit improvisiertem Kunstblut und ausgestopften
Kleidern können wir auch den Unfall recht eindrücklich visualisieren.
Die mittlerweile Licht und Wärme bringende Sonne gibt mit ihren harten
Schatten ihr Übriges. Die Szene könnte etwas werden.
Gegen Abend steht die erste Dialogszene des Filmes an. Als Corny und
ich eintreffen, haben Licht und Ausstattung schon ganze Arbeit
geleistet. Es bedarf nur weniger Vorbereitung, die wir dank
Arbeitsteilung (Andi und ich machen das Licht fertig, Curt macht mit
den Darstellern die Dialogregie) effizient nutzen. Trotzdem gibt es
Textunsicherheiten und Versprecher – das kostet Zeit, aber mehr auch
nicht. Die Scheinwerfer in dem kleinen Raum sorgen für behagliche Wärme
– oder sogar mehr. Der Dreh geht problemlos über die Bühne, die
Darsteller machen ihre Sache gut und auch diese Szene stimmt mich
hoffnungsvoll. Als wir abgebaut haben und gehen wollen, sagt die
Darstellerin noch zu mir: „Es hat voll Spaß gemacht.“ - Spaß? Spaß, ja.
Stimmt. Den gibt's ja auch noch. Hatte ich mittlerweile fast vergessen.
So endet das erste Drehwochenende. Problembehaftet und durchwachsen, im
Ergebnis aber positiv. Nachts träume ich natürlich noch vom Drehen . Es
sollte nicht das letzte Mal bleiben.
Freitag, 30. März 2007
An diesem Tage sind drei Außenszenen mit Magdalene,
die für diesen Film extra aus Berlin anreist, geplant. Entsprechend
aufgeregt bin ich natürlich. Man muss ja schließlich einen guten
Eindruck machen. Da wirkt es leider etwas unprofessionell, dass wir
noch keinen der heutigen Drehorte feststehen haben, sondern Curt nur
verschiedene Vorschläge hat.
Wir warten am Böblinger Bahnhof. Nachdem die ausgemachte S-Bahn
durchfuhr, sehen wir keine Spur von ihr. Hätten wir doch konspirative
Erkennungszeichen ausmachen sollen? Aufgrund beiderseitiger Probleme
(sie hat kein Geld auf dem Handy, ich ihre Nummer nicht verfügbar)
kommt auch keine Mobilkommunikation zu Stande. Nach der nächsten S-Bahn
und einigen Minuten des Suchens und Rätselns finden wir uns schließlich.
Die Vorbereitungen ziehen sich etwas hin. Magdalene muss sich vom
Straßenstaub der langen Reise befreien und ein passendes Kostüm muss
eruiert werden. Die wenigen Szenen für heute gehen trotzdem noch.
Zwischendurch stört ein Bauer, der uns sein Leid über die kommunale
Agrarbürokratie klagt. Wir kämpfen dafür mit störenden Passanten,
lärmenden Autos und fehlenden Drehorten. So hat eben jeder seine Sorgen
heutzutage.
Während der letzten Szene ereilt den Regisseur noch ein Anruf des
„Location Scouts FDS“, der berichtet, es seien keine Statisten
verfügbar und zudem am Sonntag mit Anglern zu rechnen. Entschluss: Wir
halten darauf zu.
Weil aller schlechten Nachrichten eben drei sind, muss der Dreh auch
noch um zwei Stunden nach hinten verschoben werden. Das Team scheints
zu freuen („Juhu! Länger schlafen!), mich nicht.
Samstag, 31. März 2007
Hochmotiviert operiert der ERKSST-Geleitzug in den
Wald. Der Navigationsoffizier kam seiner Aufgabe nicht nach, also
fahren wir – verbunden durch beste Kommunikationsmittel – auf Sicht und
Ortskenntnis. Eine Baustelle nahe Calw sorgt für erste Irritationen,
ein leichter Umweg muss in Kauf genommen werden. An entscheidender
Stelle versagt die Kommunikation und das zweite Fahrzeug verschwindet.
Die Insassen hatten sich zu einer ungenehmigten Pinkelpause hinreisen
lassen.
An der Nagoldtalsperre angekommen gestaltet sich der dortige Aufenthalt
zwar länger als geplant, aber erfolgreich: Die Menschen vom
Bootsverleih sind allesamt sehr freundlich, im benachbarten Restaurant
darf Magdalene morgen sogar duschen.
Die Weiterfahrt verlängert sich durch eine weitere Baustelle und die
Notwendigkeit, einen Aldi aufzusuchen. Folglich kommen wir genau
pünktlich am Ziel an, statt wie erwartet viel zu früh. Es beginnt die
übliche Prozedur: Raum einrichten, Licht aufbauen, Text lernen –
drehen. Eine nicht zu erreichende Schauspielerin musste kurzerhand
durch Curt ersetzt werden. Aus Michaela wird dann eben Michael.
Spontanität und Flexibilität ist in diesem Geschäft unerlässlich, auch
wenn dieser Satz in etwa so abgedroschen wie der Dreschflegel selbst
ist. Nachdem die erste Szene sitzt, disponieren wir wieder einmal
spontan um. Es ist nämlich gelungen, genau eine Statistin zu
organisieren. Die restlichen leeren Plätze füllen wir mit
Teammitgliedern. Aus der Massenparty wird halt eine Minparty. Auch
nicht schlimm. Corny, der eigentlich auf eine Verfügungsbereitschaft
von einer halben Stunde gesetzt ist, lässt wieder einmal auf sich
warten. Wir drehen die Statistenszenen eben ohne ihn, unsere Statistin
muss eh schnell wieder weg. Als er schließlich eintrifft, scheint die
Szene etwas zu werden, braucht aber viel Zeit. Einstellung für
Einstellung kämpfen wir uns vorwärts. Gegen 21:00 Uhr machen wir eine
längere Pause, bestellen Pizza. Auch das kostet Zeit. Bei den nicht
gebrauchten Teammitgliedern macht sich Müdigkeit breit. Ich stehe
völlig unter Strom und verliere jedes Zeitgefühl. Verkompliziert wird
die Angelegenheit dadurch, dass manche den Requisitenalkohol
konsumieren. Zeitweise gibt es auch Kompetenzgerangel und wir führen zu
dritt Dialogregie.
Die letzte Szene geht dafür erstaunlich schnell. Gegen 01:30 Uhr fällt
die letzte symbolische Klappe (wir benutzen nämlich keine, dergleichen
Dinge sind nur für Anfänger). Wir beschließen noch aufgrund der
Wetterlage (wir hätten eigentlich gerne einen Sonnenaufgang gehabt,
aber es ist Trübnis angesagt) den Drehbeginn morgen um eine Stunde zu
verschieben. Gelernt haben wir am Ende nur: „Zum Wandern braucht man
Schuh, zum Scheißen braucht man Ruh.“ Ich werde mir merken müssen, die
Scheiß-Ruhe mit in die Kriterien für die Drehortwahl aufzunehmen.
Ich finde kaum Schlaf in dieser Nacht.
Sonntag, 1. April 2007
Das üppige Frühstück erfordert seinen Zeittribut.
Eine Stunde länger als veranschlagt dauert es bis Material und Mensch
gefrühstückt im Auto sitzen. Am Drehort angekommen ergibt das trübe
Wetter und der tiefhängende Nebel die erwünschte Tristesse. Mein
letzter Versuch, Magdalene zu bewegen ins kalte Wasser zu springen,
scheitern. Zudem fällt mir mein Wassersicherheitsbeauftragter in den
Rücken. Die Angler sind in der Aufnahme nur als winzige Figuren im
Hintergrund zu erkennen, ihre Anwesenheit erfordert später zwar einige
zusätzliche Wendemanöver mit dem Boot, stellt aber kein ernst zu
nehmendes Problem dar. Einer der anwesenden Fischer zeigt unserer
Darstellerin den Vogel. Zu recht? Später kommt noch Oberförster herbei,
der uns fragt, wer wir seien, was wir machen und bei wem wir unseren
Dreh genehmigen hätten lassen. Leider haben wir keine Drehgenehmigung,
verschleiern dies aber geschickt unter der Absprache mit dem
Bootsverleih. Er beteuert, dass er ja gar nichts gegen den Dreh hätte,
aber jeder in jedem Fall Bescheid wissen müsse. Wir versprechen dafür
beim nächsten Mal zu sorgen. (Das ist gar nicht so unwahrscheinlich,
schließlich habe ich ja eine der letzten Szenen meines ersten Films am
nämlichen Drehort gedreht. Für nostalgische Erinnerungsschwelgereien
blieb aber kein Zeit.)
Das gleichmäßige Hintereinanderfahren mit zwei Ruderbooten gestaltet
sich nahezu unmöglich. Kurs und Abstand schwanken zu sehr. Eine
Akkuwechsel kostet weitere Zeit. Diese drängt langsam einigen
Crew-Mitgliedern. Die Abteilung Wassersicherheit behauptet, zwei
aneinander gekettete, mit insgesamt vier Personen beladene Ruderboote
kenterten, wenn wir unsere 10kg-Nähmaschine ins Wasser würfen. Ich
entscheide mich für eine andere Lösung. An einem Steg wird die
Wurfszene gedreht. Ebenfalls wird Material für eventuelles Compositing
des Wassersprungs gedreht.
Die Heimfahrt läuft einfacher (zumal das zweite Fahrzeug den Drehort
mit anderem Ziel verlässt), wir greifen auf Aldi-Vorräte vom Vortag
zurück.
Doch für mich endet damit das Drehwochenende noch nicht. Am Nachmittag
steht „Das Grauen“ auf dem Plan. In einem Waldstück bei Dachtel (kann
auch Gärtringen, Deufringen oder sonstwas gewesen sein – was weiß ich)
bereiten sich die Darsteller vor: Zerrissene Kleidung, Kunstblut, Dreck
– ein alter Lederschuh, ein Zufallsfund am Drehort, dient als
Requisite. Für die zweite Teilsequenz nutzen wir dann die offizielle
Lehmgrube (die sogar mit einer Erklärungstafel), jedoch nicht ohne
diese mit modrigem, gefundenen Wasser zu benetzen (eigentlich
euphemistisch: Es entstand in der Mitte eine große Pfütze.). Spitzes
Holz, Brennnesseln und Dornen setzen den Darstellern arg zu, Schlamm
und Kunstblut tun ihr Übriges, sodass die drei Kämpfenden am Ende
Leichen gleichen.
Trotzdem macht der Dreh Spaß (also zumindest mir). So geht ein insgesamt sehr erfolgreiches Drehwochenende zu Ende.
Montag, 2. April 2007
Doch schon der folgende Drehtage sollte alles bisher
erreichte, in neuem, ungleich fahlerem Licht erscheinen lasse und alles
bisher Erreichte in Frage und manches andere stellen. Lange galt mein
Entschluss, die Ereignisse von damals in diffusem Nebel verschwinden zu
lassen. Doch die Wahrheit und die ganze Wahrheit musste bekannt werden.
Um jeden Preis.
Die Ausgangslage: Es sind drei Szenen geplant, für eine haben wir noch
keinen Drehort, an der zweiten wirkt zum ersten Mal in der
ERSST-Geschichte ein Profi mit. Zudem ist Cornys Zeit fraglich. Alles
in allem also Grund genug für mulmige Gefühle. Und es sollte mulmig
kommen.
Ich stehe um ca. 08:00 Uhr auf und bereite meine Kamera-Ausrüstung auf
den Drehtag vor.
Um ca. 08:45 Uhr erreicht mich ein Anruf von Curt, dass für den Drehtag
der fehlende Drehort nicht mehr zu beschaffen sei. Ein Notdrehort ist
zwar verfügbar, aber Curt hat begründete Hoffnung, einen passenden
Drehort in den nächsten Tagen zu bekommen. Bestärkt durch die
Unsicherheit von Cornys Anwesenheit sage ich so in den Folgeminuten die
nämliche Szene für vormittags ab.
Um ca. 09:00 erreiche ich Corny telefonisch, um zu erfahren, dass er
nichts weiß.
Ab ca. 10:00 Uhr beginne ich mit dem Aufbau und der Herrichtung des
Drehortes. Dies nimmt mehr Zeit in Anspruch, als veranschlagt.
Um ca. 12:00 Uhr ist der Drehort fast fertig. Ich versuche, Corny zu
erreichen - vergeblich.
Um kurz nach 13:00 Uhr erhalte ich eine SMS von Corny mit dem groben
Inhalt: „Fahre weg, Rückkehr unbekannt, sage wegen Planungssicherheit
ab.“ Ich versuche sofort, ihn auf dem Handy anzurufen. Der Anruf
verhallt im Limbus. Um 13:07 Uhr schreibe ich dann folgende
Antwort-SMS: "Nichts da. Drehort ist schon vorbereitet (ca. 2 Stunden),
Abenddreh (ab 1830) müsste eh ungefährdet sein. Das heißt du kommst
ASAP!!!!!!!!!!!"
Nervös speise ich zu Mittag, bereite Zimmerspringbrunnen und Drehort weiter vor.
Um ca. 14:10 Uhr trifft Curt ein. Wir nehmen noch einige Szenen-Besprechungen und Detailänderungen am Drehort vor.
Um ca. 14:30 Uhr fährt Curt los, um Thomas Goersch vom Böblinger
Bahnhof abzuholen.
Ich warte derweil auf Andi, der eigentlich längst da sein sollte.
Unterdessen versuche ich immer wieder, Corny zu erreichen. Entweder
ging niemand ans Telefon (sowohl auf dem Handy, als auch zu Hause), es
war aus oder belegt.
Um 15:00 Uhr ruft Andi mich an, dass er kein Auto habe. Also muss Curt ihn und die Scheinwerfer holen.
Um ca 15:20 Uhr kommen Curt und Thomas. Curt fährt sofort los, um Andi zu holen. Ich bespreche mit Thomas die Szene.
Um ca. 15:40 Uhr sind Andi und Curt wieder da. Ich baue daraufhin mit
Andi das Licht auf, während Curt mit Thomas die Dialogsätze durchgeht.
Der Lichtaufbau zieht sich etwas. Einiges läuft schief, Andi und ich
missverstehen uns zweimal, dadurch ging wieder Zeit verloren. Meine
Stimmung ist am Tiefpunkt.
Um ca. 16:30 Uhr fällt die erste Klappe. Wir drehen zuerst Einzelszenen ohne Dialog.
Danach gehen wir zu Einzeldialogen über, um schließlich die ganze Szene
nur mit Thomas zu drehen. Auch er kocht nur mit Wasser, auch er hat
Textunsicherheiten und Versprecher.
Unterdessen versuche ich immer und immer wieder, Corny zu erreichen - ohne Erfolg.
Um 18:00 Uhr beschloss ich dann, den Abenddreh abzusagen.
Um ca. 19:15 Uhr sind wir mit den Aufnahmen mit Thomas fertig.
Insgesamt bin ich mit den Aufnahmen zufrieden. Die beabsichtigte
Ästhetik ist zu finden, die Farbstimmung getroffen, der Chef-Charakter
so, wie ich ihn mir vorstellte. Curt fährt Thomas dann wieder zum
Bahnhof und weg, da er noch einen Termin hatte.
Um ca. 20:00 sind Andi und ich mit Abbauen fertig.
Samstag, 7. April 2007
An diesem zwischen den Osterfeiertagen
eingeschlossenen Samstag muss nur eine Miniszene, eine Pressekonferenz
gedreht werden. Als Drehort muss ein schnell auf dem kleinen Dienstweg
organisiertes öffentliches Gebäude herhalten. Ich überschätze meine
Geschwindigkeit und Ortskenntnis und treffe 10 Minuten zu spät und nur
durch Hilfe meiner beiden Helfer dort ein.
Nach einigem Überlegen und ausreichend Fachsimpelei entscheiden wir uns
auf das bewährte Beleuchtungssystem „Sonne“ (tm) zurückzugreifen. Sind
die Scheinwerfer eben vergeblich dabei, macht ja nichts. Dafür
beschleunigt es die ohnehin umfangreichen Vorbereitungsmaßnahmen, die
wie üblich länger dauern, als geplant. Eine Werbewand aus
DIN-A4-Ausdrucken muss gestaltet werden und gewisse Requisitenmikros
arretiert werden. Und endlich einmal stört es nicht, wenn das
Aufnahmemikrophon im Bild ist – im Gegenteil. Pünktlich trifft die
Schauspielerin ein. Andi und Manu werfen sich vielsagende Blicke zu,
die ich geflissentlich ignoriere.
Als strömende Tränen dient etwas Leitungswasser, zudem sie das passende
verheulte Gesicht macht. Einzig das Blitzgewitter fällt etwas verhalten
aus. Wir konnten einfach nicht genügend Radarfallen stehlen.
Am Ende sind alle zufrieden (wenn auch nicht alle aus dem selben Grund)
und wir können abbauen (was komischerweise immer viel schneller geht).
Montag, 9. April 2007
An diesem Tage stehen uns zum ersten Mal zwei
Massenszenen bevor. Damit auch ja alles funktioniert, habe ich zwei
Tage vorher eine Rundmail mit Einzelaufträgen verschickt. Dennoch
zeichnete sich schon am Vorabend ab, dass dieses Unterfangen nicht von
Erfolg gekrönt war: Curt ist krank, der erste Drehort nur notdürftig,
Statist haben wir genau einen (für eine Massenszene). Dann bricht ein
weiteres Problem über uns herein: Aufgrund eines – wie soll ich es
nennen? - typisch menschlichen Sozialproblems (mit einem Tier wäre
soetwas nicht passiert, es gilt zu überlegen, ob Tiere nicht doch die
besseren Darsteller sind), steht außerdem eine Aktrice nicht zur
Verfügung. Kurzerhand disponieren wir noch am Vortag um.
Zum ersten Mal soll heute auch im Dätzinger Schloss gedreht werden.
Etwas unpünktlich treffe ich ein. Zu allem Übel ist auch der
Hausmeister und damit der Zugang zum Schloss nicht aufzutreiben. Kein
Grund zu resignieren. Corny ist auch unpünktlich, was uns Zeit
verschafft, den Schlüssel zu organisieren. Verzweifelt hängen wir uns
ans Telefon. Schließlich trifft Corny ein. Während ich Außenaufnahmen
drehe, gelingt es dem Rest, endlich den Schlüssel zu erhalten. Nun muss
es dazu kommen, dass ich zum ersten Mal vor der Kamera stehe. Andi und
ich missverstehen uns schon wieder bei der Übernahme selbigen Geräts
durch ihn. An Manu ist es nun, mich zu schminken. Das dauert. Wir sind
unserem Zeitplan wieder einmal weit hinterher. Als ich drehbereit bin,
finde mich alle – inklusive des verantwortlichen Schminkers lächerlich
– das macht das Agieren für mich nicht einfacher. Wir brauchen für die
Szene etwa 4 346 346 Versuche, da Corny jedes Mal zu lachen anfängt,
wenn ich mich zu ihm drehe. Weil er es doch irgendwie hinbekommt, seine
Emotionen zu unterdrücken, sind wir kurz darauf am Drehort der
„Massenszene“, wo wir feststellen müssen, dass unser einziger Statist
unauffindbar ist. Daraufhin schwärmen wir aus, um in der Nähe wohnende
Bekannte mobil zu machen. Für Andi ein besonderes Wagnis, da er an der
Tür seines Mathe-Lehrers stehen muss, der ihm promt ausrichten lässt,
er solle sich lieber um sein bevorstehendes Abi kümmern. Doch es
gelingt uns, PG zu weichzuklopfen und Andi schafft es sogar, einen
zweiten Bekannten zu überreden. Ich erfahre von Curt, dass dessen
Statist an der falschen Fußgängerunterführung war, uns dort
folgerichtig nicht antraf und noch folgerichtiger wieder heimfuhr. Als
er schließlich von dort aus wieder an der richtigen ist, ist zwar auch
viel Zeit verloren. Mit vier Statisten (Andi wird kurzerhand auch noch
vor die Kamera gestellt) ist zumindest die Minimalstatistenzahl
verfügbar.
Schwache Beleuchtung innen, helles Tageslicht außen ergeben schöne
Effekte. Und die Szene wird. Auch wenn das Team am Ende „Fußaufnahmen“
und „subjektive Kamera“ nicht mehr hören kann. Zwischenzeitlich
durchlaufende Passanten aller Art stören uns meist nur sehr kurz. Ich
drehe am Ende noch einzige Szene alleine, als ich zurückkomme, ist das
restliche Team in heller Aufregung. In der Meinung, der inzwischen
gegangene Manu haben den Schlossschlüssel bei sich, geraten alle in
Panik. Ich reagiere gelassen. Denn ich habe den Schlüssel.
Der Versuch, Nahrung mithilfe unseres Caterers Rich zu beschaffen,
scheitert daran, dass er nicht mehr mit seinem Einsatz gerechnet hat
und dementsprechend nicht verfügbar ist. Muss auch so gehen. Zurück am
Dätzinger Schloss stellen wir fest, dass das Tor auch mit Schlüssel
nicht zu öffnen ist. Freundliche Schlossbewohner (das sind ganz normale
Leute, nicht solche Halbgrottenolme wie im Klischée) zeigen uns den
wohl jahrhundertealten Zugangstrick. Die zweite Massenszene muss mit
noch weniger Statisten auskommen, von denen einer auch noch unter
Zeitdruck steht. Wir machen die Augen zu und drehen (durch).
Dienstag, 10. April 2007
Heute steht nur eine Miniszene auf dem mittlerweile
schon zum 1000. Mal geänderten Drehplan. Ich muss verkleidet und
geschminkt durch verdorrtes Auengewächs waten. Hört sich einfacher an,
als es ist: Die Flora wächst mehr als mannshoch, der Untergrund ist
sehr holprig (und darüber muss ich würdevoll gehen, ohne nach unten zu
sehen oder zu stolpern) und meine Schminke extrem klebrig, sodass ich
am Ende mein eigenes Gesicht ob der vielen klebenen Samen und
Pflanzenteile nicht mehr von der Umgebung unterscheiden kann. Gegen
Ende muss ich noch auf kaltem Beton liegen, ca. 5cm vom Wasser entfernt
und jederzeit damit rechnen, zu fallen.
Mittwoch, 11. April 2007
Der Tag beginnt schlecht wie immer: Als am Schloss
eintreffe, ist niemand vom Team da. Andi trudelt 30 Minuten verspätet
ein, Kate ca. eine Stunde, Manu versucht verzweifelt den Schlüssel zu
organisieren. Dass Corny später kommt als geplant, muss nicht mehr
erwähnt werden. Als endlich alle da sind, erfahren wir von einem der
Geschäftsleute im Schloss, dass Besuch von Profis angekündigt ist: Ein
Team des SWR wird das Schloss zwecks eigener Dreharbeiten besichtigen.
Wir machen schnell noch einen Code von Pseudefachausdrücken aus, um
dann ein bisschen gegenüber Profis zu brillieren.
Dann geht alles seinen gewohnten Gang: Ich werde geschminkt, der
Drehort hergerichtet (ich kann den Rest des Teams nicht davon
überzeugen, dass es für den optischen Eindruck ein angemessenes Opfer
wäre, mehrere Stromkabel zu kappen und eine riesige Lampe mit einem
Gewicht im wohl dreistelligen Bereich abzuhängen), Scheinwerfer
aufgestellt etc. Kate muss barfuß stehen, aber dieses Opfer muss auch
gebracht werden. Der Dreh läuft wie immer: Am Anfang hapert's (mit
Technik, Text und Inszenierung), dann klappts. Während des kargen
Mittagessens versucht Kate den tieferen Sinn ihres schauspielernden
Herumstehens von mir zu erfahren und gleichzeitig ihr Drehende zu
verhandeln. Ersteres umschreibe ich schwammig, zweiteres mache ich
durch die Offenbarung, dass ihre letzte Szene von heute in der
Abenddämmerung stattfinden soll, zu nichte.
Danach: Ein neuer Drehort, Kamera hinstellen, Scheinwerfer aufstellen...
Doch dann geschieht das Unfassbare: Ich vermag es noch nicht in Worte
zu fassen. Scherben, Tränen, Blut, Geschrei und Chaos. Am Ende ist
niemand körperlich verletzt, die Kamera aber unbrauchbar zerstört und
Andi darf sich nicht wundern, wenn er ab sofort die „Hand Gottes“
genannt wird.
Damit ist der Hauptdreh vorbei, Kate freut's, mich nicht. Der Rest nimmt's gelassen.
Montag, 23. Juli 2007
In den vergangenen Monaten scheiterte der Weiterdreh
einige Male an verschiedenen Gründen. Um das Projekt bei den
Beteiligten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, die Motivation
aufrechtzuhalten und natürlich um vorwärts zu kommen, beraumen wir eine
Kleinszene an: Eine Hexenverbrennung. Die Vorzeichen stehen schlecht
wie immer: Ich selbst kenne den Drehort nicht, muss mich auf die
Informationen meines Assistenten verlassen, Andi, der Beleuchter kann
nicht anwesend sein, Rich, der Special-Effect-Spezialist ebensowenig.
Das Wetter ist schlecht. Mit der üblichen verspätung beginnt der Dreh.
Zuerst geht das Feuer nicht an, dann springt der Generator nicht an.
Aber wir bekommen beides in den Griff. Und unsere Darstellerin schreit
herzerbärmlich. Wie am Spieß sozusagen. Ich drehe gerade eine
Rückansicht und ärgere mich über ihre violett lackierten Fingernägel,
als sich ein Fahrzeug nähert. Im Schein des Feuers reflektiert sich
etwas seltsames auf dessen Dach. Die Polizei rückt an. Für Sekunden
fühle ich mich noch auf der sicheren Seite, da es ein offizieller
Grillplatz ist, das Feuer also erlaubt sein muss. Doch darum ging es
nicht. Besorge Anwohner hatten - wider meiner Erwartung ob der
Entfernung des Grillplatzes zum Dorf - das Geschrei gehört und waren
von einem Verbrechen ausgegangen. Drei Streifenwagen seien ins Gebiet
geschickt worden, immenso Kosten entstanden. Natürlich war der Dreh
ungenehmigt. Man nimmt meine Personalien auf, der zuständige Dorfbüttel
droht mit diffusen Konsequenzen und natürlich müssen wir den Dreh
abbrechen. Das stört uns wenig. Die Szene ist im Kasten. Und zwar
besser als gedacht.
Freitag, 26. Oktober 2007
Der Dreh beginnt so schlecht, wie der letzte
aufgehört hat. Zugverspätung, Dunkelheit und Schlüsselmissverständnisse
zerstören alle hochtrabenden Drehplanpläne. Am Ende des Tages ist nur
eine Miniszene im Kasten. Doch hochmotiviert legen wir uns schlafen:
Morgen, morgen wird alles besser.
Samstag, 27. Oktober 2007
Der Drehtag läuft plangemäß an. Zuerst steht die
"Geburtsszene" an. Die Evakuierung eigener Kräfte aus dem Kessel von
Magstadt erfolgt ohne Verluste. Während Genze auf Böblingen vorstößt,
nehmen wir den Drehort im Handstreich. Dann der übliche, mittlerweile
zum guten Freund gewordene erste Rückschlag des Drehtages, der uns in
immer neuen Formen begegnet: Dieses mal ist der Kaffee, den Manu
freundlicherweise mitbrachte, im Auto ausgelaufen und hat nicht nur im
Kofferraum eine Sauerei angerichtet, sondern auch als weiß gedachte
Kostüme und Requisiten leicht gelblich gefärbt. Der Aufbau des
Zeltpavillions zieht sich länger, als gedacht. Ebenso die Schminkung
meiner. Beides wird zu etwa der selben Zeit fertig und wir können
beginnen. Als erstes stelle ich fest, dass Stephie offenbar nicht
ausreichend informiert ist, was ihr blüht. Nun, denn. Hiernach stelle
ich fest, dass das Pavillion überflüssig ist. Hat ja auch keiner ahnen
können, dass das Wetter so trüb wird. Und kalt. Und als die
Kunstblutrosabrühe fließt, auch noch nass. Es entpuppt sich dabei als
effektiver, das Gebräu zu schütten, statt durch Schläuche zu leiten.
Was die Sache noch nässer macht. Aber gemeinsam halten wir durch.
Der Abbau verzögert sich verständlicherweise, weil einigen kalt und nach gewissen Reinigungen ist.
Dann geht es weiter. Gegen Mittag dann die schlechte Nachricht: Starke
Feindkäfte operieren nahe Wiesengrundhalle und verhindern unseren
Zugriff auf den Schlüssel zum Verfügungsraum. Durch die äußert
freundliche Hilfe des Antiquars Ratz können wir zumindest vorerst ins
Schloss. Dort schreiten wir mit nie gekannter Schnelligkeit vorwärts.
Nur zu dritt kämpfen wir uns durch das Drehbuch und den Schlosskeller.
Ich muss dabei feststellen, dass es im Fernsehen einfach aussieht, als
es ist, als Vampir sein Opfer in den Hals zu beißen. Als Mittagesse
gegen 15:00 Uhr beißen wir Pizza, die der freundliche Service vor Ort
ohne Aufpreis wunschgemäß belagsgedrittelt hat.
Corny scheint die an seinen Filmcharakter gerichtete Dialogzeile "Du
aber hast versagt beim Versuch, ein Gott zu werden" wohl etwas zu ernst
genommen zu haben. Er versucht nämlich alles, die Berserkerei des
restlichen Teams durch gottähnliche Taten zu kompensieren. Als ich
einen Scheinwerfer schrotte, findet Corny den Sicherungskasten, um den
Strom weiterfließen zu lassen. Als wir den Requisitenteller vom
Transport zerbrochen antreffen, findet Corny einen Teller. Als die vom
Drehbuch geforderte "lange Tafel" viel zu kurz ist, findet Corny in den
Weiten des Schlosses einen passenden "halben Tisch". Der zum Entsatz
angerückte Andi kann den Dreh durch das Hinzubesorgen eines großen
(wirklich großen!) Stücks rohes Fleisch bereichern. Unter diesen
Bedingungen können wir im Rekordtempo entscheidende Szenen drehen.
Zum Schluss wirds noch mal spaßig: Bei deutlich einstelligen
Temperaturen muss ich mit nacktem Oberkörper im Schlossbrunnen baden.
Zum Glück ist die Szene so kurz, dass wir sie in den Kasten bekommen,
bevor mein Zähneklappern den Dialog übertonen würde.
Als wir zusammengepackt und die Regeneration begonnen haben, gibts noch
eine gute Nachricht zum Schluss: In unserem Auto wurde später am Tag
Batteriesäure verschüttet, sodass unser Kaffee dort überhaupt nichts
mehr macht.
Sonntag, 28. Oktober 2007
Nach den gestrigen Strapazen lassen wir es heute
etwas ruhiger angehen. Eine Dialogszene in Magstadt ziehen wir gewohnt
(oder auch nicht) routiniert über die Bühne: Die Schauspieler können
den Text, die Requisisten sind vorbereitet, alles klappt.
In einem spontanen Ad-hoc-Casting engagiere ich den Schauspieler der
gerade fertigen Szene noch als Ersatzkameramann, da ich nun zum letzten
Male selbst vor der Kamera stehe. Als Kate den Drehort gefunden hat und
ich mal wieder weiß bin, gehts auf stillgelegten Schienen in der
Herbstabendsonne. Das sieht im Display der Kamera mal wieder viel
besser aus, als auf einem "richtigen" Monitor, kommt aber trotzdem ganz
gut. Ich muss schon wieder meine Beißkünste erproben und verschmiere
schon wieder meine halbe Schminke auf Kleid und Haare meiner
Opferdarstellerin. Aber macht nichts.
Und während die Sonne untergeht, geht auch dieses Drehwochenende zu Ende.
Samstag, 23. Februar 2008
Niemand hätte sich vor einem Jahr albträumen lassen, dass die Dreharbeiten bis ins Jahr 2008 ragten. Doch so ist es.
Suboptimale Logistik und Stau lassen gleich den Start 45 Minuten zu spät stattfinden. Am Drehort - dem Hof meiner Großeltern - stehen schon Schneckennudeln und Streuselkuchen bereit. Trotzdem läuft der Dreh etwas schleppend an. Auch bekam einer der Darsteller das Drehbuch erstmals während des Drehs zu Gesicht. Überflüssig zu erwähnen, dass das anders geplant war. Aber als die Sache dann läuft, läuft sie. Nur die Schalen dreier hartgekochter Eier brechen unter der Last unseres künstlerischen Anspruchs. Aber da gab es schon weitaus höhere Verluste.
Mittwoch, 09. April 2008
Nach drei Minidrehs in den vergangenen Wochen steht heute die letzte Dialogszene an. Aus Gründen der Drehortverfügbarkeit müssen wir sehr früh aufstehen. Heißt: 04:30 Uhr Abfahrt. Natürlich verfahren wir uns auf der Fahrt nach Esslingen ein bisschen. Als wir um Punkt 06:00 Uhr da sind, fehlt Andi. Ein Anruf und Gewissheit: Er hat verschlafen, wir müssen ohne Licht auskommen. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht Es dämmert zwar, während wir drehen, aber bleibt trotzdem recht fahl. Umso mehr müssen die Schauspieler von innen heraus leuchten. Das gelingt nur, nach dem der Dialog einige Male geprobt wird, bis er mir gefällt.
Nach dem die Heimfahrt auch nicht ganz problemlos läuft, drehen wir noch einige auf den ersten Blick unspektakuläre Einstellungen in Tübingen, die aber ihren visuellen Reiz nicht verfehlen.
Samstag, 03. Mai 2008
Eigentlich ist es verwunderlich, dass eine 13-monatige Drehzeit, in der wir mit fast allen denkbaren Problemen kämpfen mussten und die sich bis zu letzt immer wieder durch Terminprobleme, Wetterwidrigkeiten und Krankheiten verzögerte, schließlich so unspektakulär zu Ende geht.
Mit der - man will schon fast sagen "üblichen" - Verspätung von einer Stunde fangen wir an, die allerletzten "Inserts" zu drehen, drehen sie, kommen problemlos voran und sind nach einer halben Stunde fertig. Auch wenn Corny und ich es beide nicht glauben können: Das wars! Bumm. Aus. Zack. Fertig. Ende.
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